Fahren wir vom Café Alter Sandkrug zurück in den Ort Schnakenbek hinein, müs-sen wir die Hauptstraße überquere. So gelangen wir weiter auf die Alte Salzstraße.
Anfangs ist diese kleine Straße asphaltiert, doch nach einigen hundert Metern befinden wir uns auf dem alten Kopfsteinpflaster, auf dem wir, mit dem Auto Tempo zwanzig, einige wenige Kilometer hol-pern, anschließend die Juliusberger Landstraße überqueren und weiterfahren. Eine kleine Holzab-sperrung zeigt uns an, dass wir den Auegraben passieren. Nur noch ein paar hundert Meter und wir biegen nach rechts in den Ort Krüzen ab.
Das Dorf Krüzen hat ungefähr drei-hundertfünfzig Einwohner, also es ist recht klein und beschaulich. Urkundlich wurde das Dorf im Jahre 1230 im Ratzeburger Zehntregister zum ersten Mal erwähnt. Das Dorf gehörte zur sogenannten Sadelbande, eine Gruppe slawisch benannter Orte wie Gülzow, Kollow, Börse, Krukow und Thömen, die im Gebiet außerhalb des alten Siedlungsraumes der Abodriten lagen.
Im Mittelalter bezeichneten die Abroditen aus ihrer Sicht dieses Gebiet als Sadelbande, also "jenseits des Flusses Delvenau gelegene Gebiet“. Im Osten wurde es vom Fluss Delvenau, im Nordosten vom Fluss Hornbek, im Westen vom Fluss Bille und im Süden von der Elbe begrenzt. Heute würden wir sagen, dass es damit etwa den Süden des heutigen Kreises Herzogtum Lauenburg umfasst.
Die Abodriten waren ein elbslawischer Stammesverband. Sie siedelten vom achten bis zum zwölften Jahrhundert auf dem Gebiet des heutigen Mecklenburg und dem östlichen Holstein.
Der Ortsnamen „Krüzen“ soll angeblich vom alten Namen krusina = „Kiesort“ oder krusina = „Faulbaum“ abgeleitet sein. Aber weder konnten wir Kies noch faule Bäume entdecken, sondern nur eine wirklich ländliche, ruhige Landschaft, die geradezu zum Erholen einlädt.
Will man einen ruhigen Urlaub in Stadtnähe verbringen, so kann man in der Gaststätte „Steckbarth“ in Krüzen übernachten, die gemütliche Zimmer zur Ver-fügung stellen. Im Übrigen soll es dort ein hervorragendes Essen geben, das weit über die Grenzen von Krüzen bekannt ist.
Von hier aus ist es gar nicht mehr weit bis zum kleinen, aber wirklich feinen „Tierpark Krüzen“, schnell erreichbar sowohl mit dem Rad, zu Fuß oder mit dem Auto. Hier können wir Tiere vom Kamel, das auch Trampeltier genannt wird, bis hin zum Wellensittich beobachten. Vorsicht: Sogar in Krüzen spucken die Lamas, wenn sie sauer sind. Der Tierpark ist naturgetreu angelegt, bietet viele Sitzmöglichkeiten zum Verweilen und zum Beobachten der Tiere. Tierpark Krüzen hält eine unge-wöhnliche Speisekarte vor: Würstchen in jeglicher Form für den schmalen Geld-beutel geeignet zur Freude unseres Nachwuchses. Für kleinere Kinder wahrlich ein Erlebnis – es gibt einen großen Spielplatz - und für die ganz großen Kinder eine Stelle, um vom Alltagsstress Abstand nehmen zu können. Kann ich nur empfehlen.