Von Juliusburg fahren wir über die Dorfstraße in Richtung Krüzen. Auf halber Strecken biegen wir links ab und nehmen die K3 in Richtung Lütau, auch wenn die Straße wie ein Feldweg anmutet. Hier befinden wir uns wieder auf der mit Kopfstein gepflasterten Alten Salzstraße, die direkt vor dem Ortseingang von Lütau endet und auf die B 209 führt.
Im Jahre 1230 wurde das Dorf im Ratzeburger Zehntregister zum ersten Mal ur-kundlich erwähnt. Bischof Gottschalk von Ratzeburg schrieb im Jahre 1164 darin, dass das Zehnte von Lütau für den Bischof frei wurde, als Graf Reinhold von Dith-marschen, ein Kampfgenosse an der Seite Heinrich des Löwen, in der Schacht bei Demmin im Jahre 1164 fiel. Der Graf hatte bereits vor diesem Jahr Lütau zehntbar gemacht.
Hinweise deuten allerdings darauf hin, dass Lütau schon viel älter war. So soll ein slawischer Bauer die Ansiedlung nach seinem Namen oder Spitznamen (Lutowe) benannt haben. Lutowe oder altpolabisch L'utov kann allerdings auch frei mit „Ort des L'ut“ oder „Dorf des wilden Mannes“ übersetzt werden.
Lütau ist übersichtlich und bäuerlich strukturiert, wie die Gemeinde stolz auf ihrer Homepage präsentiert. Trotzdem lohnt es sich, in Lütau Rast zu machen, denn der Gasthof Basedau lädt zum Verweilen ein und verfügt über eine hervorragende Speisekarte.
Besuchen sollte man die Kirche St. Diony und St. Jacobus in Lütau. Im späten 12. Jahrhundert wur-den die Grundmauern des stabilen mittelalterli-chen Kirchturms errichtet. Zu Beginn des 18. Jahr-hunderts baute man über diesem Feldsteinturm ein Backsteinfachwerk. Ein in den Jahren von 1845 bis 1846 im spätklassizistischen Stil erstellte Langhaus wurde darauf platziert. Die Altarskulptur Christus am Kreuz stammt von dem Bildhauer Ernst Gott-fried Vivié. Im Mittelalter stand an der Stelle des heutigen Kirchengebäudes ursprünglich eine wesentlich ältere Kirche, die aus Granitfelsen erbaut war und eine Länge von 30 m aufwies.