Monique Lhoir (Monika Pallasch) Autorin und Lektorin in Tespe-Bütlingen ... Geschichten, Meer und noch viel mehr
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Rapsblüte auf Fehmarn

Anfang bis Mitte Juni ist es praktisch ein Muss, zur Rapsblüte nach Fehmarn zu reisen. Noch schöner ist es, wenn das Wetter mitspielt und die Sonne scheint. Das Gelb des blühenden Rapses ist einfach nicht zu beschreiben und ein betörender süßlicher Duft liegt in der Luft. 

Wir nahmen unsere ortskundige Reiseleiterin an der Ostseeküste auf und fuhren mit ihr über die Fehmarn-Sund-Brücke auf die Insel. Allein das ist schon ein Erlebnis. Nicht nur die Brücke, sondern die Tatsache, dass man das Gefühl hat, in eine ganz andere Welt zu reisen. Hier geht alles einen Tick langsamer. Die Insel strahlt eine wohltuende Ruhe aus und lässt bereits zu diesem Zeitpunkt erahnen, dass man auf diesem Fleckchen Erde des wunderschönen Schleswig-Holsteins garantiert garantiert ausspannen kann.

Zuerst besuchten wir die Petrikirche in dem Ort Landkirchen. Man fragt sich, wieso so ein klei-ner Ort wie Landkirchen eine derart prunkvolle Kirche benötigt, wenn man sie betritt. Nicht nur der Altarraum, sondern die gesamte Ausstat-tung ist beeindruckend und man mag gerne eine Weile in dieser Atmosphäre verweilen. Mich hat ganz besonders das Taufbecken und die Kanzlei imponiert. Ich konnte mir gut vorstellen, dass eine Heirat oder eine Taufe an diesem Ort sicherlich ein ganz besonderes Erlebnis sein würde. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass es für die Großbauern der Insel ein Vergnügen gewesen sein muss, sich mit diesem Prunk zu verewiglichen bzw. der Unterschicht zu seigen, wer hier im Ort und in der Umgebung das Sagen hatte. Nichtsdestotrotz ist es erstaunlich, welch zierliche und kostbare Kunst seinerzeit geschaf-fen wurde, insbesondere wenn man sich heute teilweise Kunst anschaut, die Kunst sein soll. Na ja - manches versteht man eben nicht.

Gegenüber der Petrikirche befand sich das "Dat ole Aalhus". Es war wunderhübsch anzusehen, aber dort kehrten wir nicht ein, sondern fuhren zum Teil an der Wasserkante und zum Teil an blühenden Rapsfeldern entlang in Richtung Lemkenhafen. Bei dem herrlichen Sonnenwetter war nicht klar festzustellen, welche Farben schöner waren: Das strahlende Geld der Rapsfelder oder das ebenfalls strahlende Blau der Ostsee.

In Lemkenhafen kehrten wir in Kolle's Fisch-pfanne ein. Natürlich aßen wir Pannfisch, und der war wirklich vom Feinsten. Das Lokal be-fand sich ganz in der Nähe vom Hafen und auch ganz in der Nähe von der berühmten Aalkate. Wir machten also einen kleinen Ver-dauungsspaziergang und sahen uns den Ort an. In der Aalkate herrschte hochbetrieb. Auf-grund des sommerlichen Wetters waren offen-bar viele Motorradfahrer unterwegs, die es sich in der Aalkate gemütlich machten. Die Speisen sahen tatsächlich sehr frisch und appetitlich aus. Bei einem nächsten Besuch auf Fehmarn werden wir sicherlich dort einmal einkehren.

Anschließend fuhren wir zum ganz in der Nähe liegendenden Mühlen-museum. Tatsächlich ist dies einen Abstecher wert, denn die Mühle zählt zur ältesten  kom-plett erhaltenen Wind-mühle Schleswig-Hol-steins.

 

 

Nun ging die Tour weiter über die Westseite Feh-marns, anschließend in Richtung Norden. In der Nähe des Niobe-Denkmals machten wir noch ein-mal einen kurzen Stopp, um uns die frische Nord-seeluft um die Nase wehen zu lassen, die Natur zu genießen und einen kleinen Spaziergang zum Niobe Denkmal zu machen, bevor wir dann in den größten Ort Fehmars, nach Burg, fuhren.

Da wir Burg auf Fehmarn von einigen Aufenthalten bereits gut kannten, ersparten wir uns den Fußmarsch bis zur Kirche St. Nikolai und setzten und stattdessen auf den Marktplatz, um nicht nur ein wundervolles Eis zu essen, sondern auch das Treiben auf der Hauptstraße zu beobachten. Ist die Stadt auch noch so klein, so herrscht dort rege Aktivität. Ein Restaurant nach dem anderen, ein Geschäftchen nach dem anderen wechseln sich ab. Somit besitz Burg auf Fehmarn ein südliches Flair und es macht immer wieder Spaß, dort zu flanieren.

Anschließend fuhren wir in den Westen Fehmarns, zur Steilküste. Tatsächlich waren wir in dieser wunderschönen Ecke Fehmarns noch nie gewesen. Wir kehrten dort zum Kuchenessen - und das nach dem riesigen Eis - in das Restaurant und Café Waldpavillon ein. Es liegt idyllisch und sehr ruhig an der Steilküste. Die Speisekarte ist bemerkens-wert und die Torte war einmalig.

Enorm gesättigt und recht müde traten wir die Heimfahrt an. Es war ein wundervoller Tag bei bestem Sonnenschein. Fehmarn zeigte sich von seiner Sonnenseite und unsere Reiseleitung Marie-Luise Tockhorn war - wie so oft - einmalig und fachkundig.