Monique Lhoir (Monika Pallasch) Autorin in Tespe-Bütlingen Romane, Geschichten... und noch mehr
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Meine Geburt

Für Erna, unsere Mutter, war es die erste Schwangerschaft. Da sie klein und zierlich war, wurde erst sehr spät festgestellt, dass sie trächtig war. Die Freude über den Nachwuchs hielt sich in Grenzen, denn jetzt mussten neue Zuhause für uns gefunden werden.
So hieß ich schon Max, bevor ich überhaupt geboren wurde. Das kam so: Monique, meine jetzige Besitzerin - ach was, meine Mitbewohnerin - erhielt am 13. April 2018 eine WhatsApp:

„Katzenbabys unterwegs. Wie viele wollt ihr?“
„Was für Katzenbabys?“
„Die Katze von Dajanas Eltern wirft.“
„Was wirft sie denn?“
Blöde Frage. Uns natürlich. Nach lan-gem Zögern - denn ein neues Familien-mitglied in einem Haushalt bedeutet natürlich Veratwortung und Arbeit - entschied sich Monique für ein Katerchen. Aber schwarz-weiß sollte er sein - so wie ihr alter Max, um den sie lange getrauert hatte.

Kein Problem. Unsere Mutter Erna war schwarz-weiß und eines ihrer Kinder würde bestimmt so aussehen wie sie.
Und dann war es soweit. Wir wollten auf die Welt, denn in Mutter Erna's Bauch wurde es langsam zu eng. Praktisch beim Laufen verlor unsere Mutter mich und meine Geschwister. Mutter Erna wusste gar nicht, was mit ihr geschah. Wäre der Vater von Dajana nicht zufällig aufmerksam geworden und hätte ihr bei der Geburt geholfen, wer weiß, was aus uns geworden wäre. Am Ende waren wir sechs Kinder.

Nur zu dumm: Weder ich noch eines meiner Geschwister war schwarz-weiß, sondern wir waren alle grau-getigert. Ich habe allerdings ein großes, weißes Lätzchen, einen weißen Bauch und weiße Turnschuhe – eh Pfötchen. So wurde ich der Max. Aber ihr müsst zugeben, ich bin ein schönes Katerchen.

Mutter Erna hatte alle Pfoten voll zu tun und wusste am Anfang gar nichts mit uns anzufangen. Das legte sich im Laufe der Zeit - aber zum Schluss, bis alle Kinder untergebracht waren, war sie sehr geschwächt.
Nun ging für mich und meine Geschwister der Ernst des Lebens los. Was ich alles erlebt habe, werde ich euch berichten.

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© Monique Lhoir