Im Grunde genommen hatten wir es ziemlich re-lax. Unsere Familie brachte uns regelmäßig lecke-res Futter, wir bekamen sogar Leckerlies, unsere Toiletten wurden stets gereinigt, wir durften Spie-len lernen und vieles mehr. Wir konnten unser Glück gar nicht glauben, deshalb waren wir immer auf der Hut und ziemlich schreckhaft. Aber hättet ihr diesem Frieden getraut?

Hier oben war unser Lieblingsplatz. Dort schien die Sonne und wir konnten alles überschauen. Die Tür des großen Geheges blieb immer offen, aber wir fühlten uns in dem Käfig ganz beson-ders beschützt. Und Sicherheit wurde bei uns ganz groß geschrieben. Von Tag zu Tag fühlen wir uns sicherer und unsere Familie war immer freundlich zu uns.

Es dauerte auch gar nicht mehr lange, da durften wir die ganze Wohnung besichtigen. Unsere Fa-milie ließ einfach die Tür unseres Katzenzimmers auf. Nicht aus Versehen, sondern absichtlich. Ganz vorsichtig lugten wir um die Ecke. Die Luft war rein und wir schlichen uns in den Korridor, immer unser Katzenzimmer im Blick, unser Zufluchtsort. Man weiß ja nie.

Doch plötzlich stockten wird. Da lag ein großer Kater im Weg. „Das ist Onkel Max“, sagte unse-re Familie. „Er wird auf euch aufpassen.“ Wir waren ganz schön erschrocken und rührten uns nicht von der Stelle. Aber Onkel Max rührte sich ebenfalls nicht. Er schaute uns gelassen an. Wahrscheinlich fand er uns noch viel zu klein, um beeindruckt zu sein. Vorsichtig schlichen wir zurück in unser Katzenzimmer. Gott sei Dank, Abenteuer ohne Blessuren überstanden. „Morgen werden wir euch Tante Marie vorstellen. Da müsst ihr ganz brav sein, denn sie achtet sehr auf gutes Benehmen.“ Oha, das konnte ja noch heiter werden.