Weihnachten ist eine tolle Sache. Als Höhe-punkt des Tages stellte unsere Familie uns einen Baum in den Wintergarten – einen richtigen Baum, keinen Kratzbaum.
An-schließend wurde er mit vielen Dingen ge-schmückt. Das machte Spaß. Überall bam-melten und klimperten bunte Teile herunter, mit denen wir spielen konnten. Irgenwann hatten wir das Spielzeug unten
herum ab-geräumt und in den Zimmern verteilt, so-dass nur noch weiter oben Äpfel und Figuren hingen. Wir versuchten zwar, an dem Stamm hochzuklettern, doch das gestaltete sich schwierig. Wir rutschen
ständig über die Zweige ab und bekamen kaum Halt. Außerdem stachelte es unangenehm. Also begnügten wir uns damit, die erreichba-ren Zweige zu fangen. Das rieselte schön.
„Lange bleibt der Baum nicht stehen“, sagte Monique und kam erneut mit dem Besen, um die Nadeln wegzufegen. Na, dann konnten wir damit ja weitermachen.
In der Küche roch es lecker nach Ente, aber wir durften nicht dorthin. Die Tür war zu. Wir hatten keine Chance, dort hineinzuhuschen. Lustig waren auch die vielen
Pakete, die unter dem Baum lagen und von uns ständig mit Tannennadeln bestreut wurde. Die Kartons hatten Bän-der und Schleifen, mit denen sich wun-derspar spielen ließ. Papier anknabbert und
aufreißen machte ebenfalls Freude.
„Jetzt ist Schluß hier!“, schimpfte Monique. „Huschi husch, ihr zwei. Hinaus mit euch.“ Wir mussten ins Arbeitszimmer und sie sperrte die Tür zu. Das war ge-mein. Wir hörten, wie Teller klapperten
und es duftete immer mehr nach leckerem Essen. Wieso bekamen wir denn nichts davon ab? Nun kam Besuch. Das waren un-sere Nachbarn, die kannten wir schon, die kamen öfters. Nun öffnete Monique die Tür
und wir durften hinaus – ab ins Esszimmer. Auf dem Tisch standen all die duf-tenden Leckereien. Wir schnupperten, unsere Nasen gingen hin und her und das Wasser lief uns im Mäulchen zusammen. Aus der
Küche holte Monique ein Schäl-chen und stellte es uns hin – lecker riechende Entenstücke. Das war ein Schmaus.
Ab ging es ins Wohnzimmer. Jetzt durften wir Schleifen aufmachen, Papier zerreißen und Kartons anknabbern. Überall war etwas für uns drin, Spielzeug, Leckerlies, Baldriankissen und vieles andere. Auch ein Fummel-brett, in das Monique Leckerlies packte. Das machte Spaß. Irgendwann waren wir dermaßen erschöpft, dass wir keine Lust mehr hatten, den Weihnachtsbaum abzu-räumen und die Nadeln rieseln zu lassen. Wir blieben müde zwischen all dem Papier, den Schleifen und Kar-tons liegen. Christkind ist anstrengend.